Monatsarchiv: Dezember 2016

Anbetung

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Weihnachten! Der Tag gehört bei mir traditionell der Familie und unseren Gästen. Deshalb gibt es heute nur einen kurzen Eintrag, den ich schon am letzten Wochenende vorab geschrieben habe, und der heute (hoffentlich) automatisch online gehen sollte.

Der Tag gehört auch der Anbetung des neugeborenen Königs der Juden, unseres Herrn. Meine erste „Weihnachtsbotschaft“ in diesem Blog habe ich schon letzte Woche veröffentlicht. Heute möchte ich ein wenig Gelegenheit zur Anbetung geben, und zwar mit einem der schönsten Anbetungslieder, die je geschrieben wurde. Es ist kein modernes Lobpreis-Lied, der Sprache merkt man die vergangenen Jahrhunderte deutlich an. Leider wird es – wie so viele Lieder dieses Autors – nur sehr selten in voller Länge gesungen, denn gerade als Gesamtkunstwerk entfaltet es seine außergewöhnliche Tiefe. Deshalb hier zum Festtag in voller Länge der wunderschöne Text von Paul Gerhardt:

Ich steh an deiner Krippen hier,
o Jesu, du mein Leben;
ich komme, bring und schenke dir,
was du mir hast gegeben.
Nimm hin, es ist mein Geist und Sinn,
Herz, Seel und Mut, nimm alles hin
und laß dir’s wohlgefallen.

Da ich noch nicht geboren war,
da bist du mir geboren
und hast mich dir zu eigen gar,
eh ich dich kannt, erkoren.
Eh ich durch deine Hand gemacht,
da hast du schon bei dir bedacht,
wie du mein wolltest werden.

Ich lag in tiefster Todesnacht,
du warest meine Sonne,
die Sonne, die mir zugebracht
Licht, Leben, Freud und Wonne.
O Sonne, die das werte Licht
des Glaubens in mir zugericht‘,
wie schön sind deine Strahlen!

Ich sehe dich mit Freuden an
und kann mich nicht satt sehen;
und weil ich nun nichts weiter kann,
bleib ich anbetend stehen.
O daß mein Sinn ein Abgrund wär
und meine Seel ein weites Meer,
daß ich dich möchte fassen!

Wann oft mein Herz im Leibe weint
und keinen Trost kann finden,
rufst du mir zu: „Ich bin dein Freund,
ein Tilger deiner Sünden.
Was trauerst du, o Bruder mein?
Du sollst ja guter Dinge sein,
ich zahle deine Schulden.“

O daß doch so ein lieber Stern
soll in der Krippen liegen!
Für edle Kinder großer Herrn
gehören güldne Wiegen.
Ach Heu und Stroh ist viel zu schlecht,
Samt, Seide, Purpur wären recht,
dies Kindlein drauf zu legen!

Nehmt weg das Stroh, nehmt weg das Heu,
ich will mir Blumen holen,
daß meines Heilands Lager sei
auf lieblichen Violen;
mit Rosen, Nelken, Rosmarin
aus schönen Gärten will ich ihn
von oben her bestreuen.

Du fragest nicht nach Lust der Welt
noch nach des Leibes Freuden;
du hast dich bei uns eingestellt,
an unsrer Statt zu leiden,
suchst meiner Seele Herrlichkeit
durch Elend und Armseligkeit;
das will ich dir nicht wehren.

Eins aber, hoff ich, wirst du mir,
mein Heiland, nicht versagen:
daß ich dich möge für und für
in, bei und an mir tragen.
So laß mich doch dein Kripplein sein;
komm, komm und lege bei mir ein
dich und all deine Freuden.

Morgenstern

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Die Nacht ist vorgedrungen, der Tag ist nicht mehr fern!
So sei nun Lob gesungen dem hellen Morgenstern!
Auch wer zur Nacht geweinet, der stimme froh mit ein.
Der Morgenstern bescheinet auch deine Angst und Pein.

Diese Zeilen stammen von dem Theologen, Journalist und Schriftsteller Jochen Klepper. Er schrieb sie im Jahr 1937, wenige Monate nach seinem Ausschluss aus der Reichsschrifttumskammer. Den Gedichtband, der unter anderem dieses Weihnachtslied enthält, konnte er nur mit einer Sondergenehmigung herausgeben.

Diese Schwierigkeiten hatte Klepper nicht wegen des Inhalts seiner Schriften, sondern weil er mit einer jüdischen Frau verheiratet war. Er schrieb sein bekanntes Weihnachtslied in sehr dunklen Zeiten, und sie sollten noch dunkler werden. Das Ende der Naziherrschaft sollte er nicht mehr erleben. Im Jahr 1942 scheiterte die Ausreise seiner Stieftochter, und ihm wurde mitgeteilt, dass Zwangsscheidung und Deportation kurz bevor standen. In dieser Situation entschied sich die kleine Familie zwei Wochen vor Weihnachten, gemeinsam freiwillig aus dem Leben zu scheiden.

Im Jahr 1959 wurden Richard und Mildred Loving zu jeweils einem Jahr Haft verurteilt, weil sie geheiratet hatten. Ihr Verbrechen: Richard Loving war Weißer, seine Frau nicht. Der Richter begründete das Urteil wie folgt:

Gott der Allmächtige hat die Rassen geschaffen, Weiße, Schwarze, Gelbe, Malaien und Rote, und er hat sie verschiedenen Kontinenten zugeordnet. Und es gibt keinen Grund für solche Ehen, abgesehen von den aufgrund seiner Fügung herbeigeführten. Die Tatsache, dass er die Rassen getrennt hat, ist Beweis dafür, dass er nicht beabsichtigte, dass sich die Rassen mischen.

Erst 1967 wurde das Urteil – und damit die letzten Verbote „gemischtrassiger“ Ehen in den USA – vom Obersten Gerichtshof der Vereinigten Staaten aufgehoben.

Auch Schwule und Lesben wurden im Dritten Reich verfolgt und mussten ihr Recht auf Eheschließung vor dem Obersten Gerichtshof der Vereinigten Staaten erkämpfen. Ist es legitim, hier die offensichtliche Parallele zur gleichgeschlechtlichen Ehe zu ziehen? Was würden die Ehepaare Klepper und Loving dazu sagen? Würden sie zustimmen, oder würden sie sagen, das sei etwas völlig anderes?

Meine Lieblingszeile aus Kleppers Weihnachtslied habe ich im fünften und letzten Vers gefunden:

Als wollte er belohnen, so richtet er die Welt.

Jesus ist in diese Welt gekommen, um ihr Licht, um ihr Freude und Frieden zu schenken. Dieses Licht erschien zuerst den Weisen als besondere Sternkonstellation, den Hirten als hell leuchtender Engelchor. Es soll das Leben der Menschen erhellen, nicht verdunkeln. Wer Trennung fordert, wo Liebe lebenslang verbinden will, kämpft für die Dunkelheit.

Wir beschenken uns an Weihnachten, nicht zuletzt weil wir uns von Jesus beschenkt fühlen. Er schenkt sich selbst. Das Leid und die Verlorenheit der Welt löst er nicht durch Ermahnung und Verurteilung, auch wenn wir das verdient hätten. Statt dessen beschenkt er uns mit dem Reichtum seiner Nähe. Belohnung statt Strafe als Rettung für die Welt.

Christus als Morgenstern ist die Ankündigung eines Lichts, das vielfach noch auf sich warten lässt. Mancherorts sehen wir schon die Morgendämmerung, an anderer Stelle scheint sich die Nacht eher noch zu vertiefen. Richard und Mildred Loving haben für ihr Anliegen das Aufleuchten dieses Lichts erleben dürfen. Jochen und Johanna Klepper blieb dies versagt, aber sie haben uns Zeilen hinterlassen, die helfen, die Hoffnung aufrecht zu erhalten. Christus, der Morgenstern, der gekommen ist, das Dunkel zu erhellen, war Leitstern ihres Handelns. Licht ins Dunkel zu bringen, ist der Auftrag aller, die diesem Morgenstern folgen. Nichts in dieser Welt wird den Anbruch des Tages aufhalten. Oder mit anderen Worten: Love wins.

In diesem Sinne: Frohe Weihnachten!

Frust

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Das neue Album von Jörg Swoboda heißt „Von Mann, Frau und Kind“ und ist auf übelste Weise heteronormativ. Beifall gibt es dafür vom Generalsekretär der Deutschen Evangelischen Allianz Hartmut Steeb, der behauptet, Swoboda würde der Befindlichkeitsduselei Fakten, biblische Lehre und Positionslichter entgegen setzen. Es sind Positionslichter der Herzlosigkeit, die die Nöte anderer Menschen als Befindlichkeitsduselei behandeln und nur als Fakten und biblische Lehre gelten lassen, was dem eigenen Weltbild entspricht.

Derweil kämpft die AfD dagegen, dass sich Kinder, die anders sind als die Mehrheit, akzeptiert fühlen. Vorgeschoben wird wie üblich die Schimäre der Frühsexualisierung, aber in Wirklichkeit geht es um die Vorherrschaft der Mehrheitgsgesellschaft. Wer nicht so ist, wie die anderen, soll sich anpassen oder untergehen. Ich schreibe das als einer, der als Kind von seinen Mitschülern verprügelt wurde, weil er anders war.

Sowohl ein Teil meiner Gemeinde als auch ein Teil meiner Familie sieht mich nicht als vollwertigen Menschen. Sie würden das anders formulieren, aber es ist so. Manchmal sehe ich mich in der Welt um und sehe sie voller Menschen, die mich leiden sehen wollen. Das ist natürlich Unsinn. In einem Lied der Fantastischen Vier heißt es:

Du sagst die Welt ist gegen dich. Das ist sie nur gelegentlich

Ich sollte drüber stehen. Ich sollte zwar gegen diese Positionen ankämpfen, aber ich sollte sie nicht persönlich nehmen, mich nicht angegriffen fühlen. So weit die Theorie. Zurzeit fällt mir das mit dem Drüberstehen besonders schwer. Der Frustlevel ist hoch.

Ich trauere um verlorene Jahre. Zu meiner Kindheit stand die Akzeptanz von Minderheiten nicht auf dem Bildungsplan. Das hat dazu beigetragen, dass ich erst als Student begreifen konnte, dass ich schwul bin. Ein Kollege erzählte mir neulich, dass er damals nur wegen der Mädchen zum Tanzkurs ging. Mich haben weder Mädchen noch Tanzen interessiert. Ein wichtiger Teil der Erfahrungen, die man als Teenager und Jugendlicher macht, ging völlig an mir vorbei. Und danach kamen zwei Jahrzehnte, in denen ich mir (ganz im Sinne von Hartmut Steeb) einzureden versuchte, dass die menschenverachteten Positionen, die mir andere Christen als Fakten und biblische Lehre verkauften, wirklich von einem liebenden Gott kommen.

Ich habe mir vorgenommen, in diesem Blog ehrlich zu sein. Ich hätte da schon noch ein paar Themen, zu denen ich einen mehr oder minder sachlichen Eintrag zustande gebracht hätte, aber heute ist mir nicht danach, heute wäre das Fassade. Der Autor dieser Zeilen kämpft heute nicht um Fakten und biblische Wahrheiten, er kämpft heute gegen Frust und Selbstmitleid.

Glücklicherweise kämpfe ich nicht allein, deshalb möchte ich heute auch einen Freund zu Wort kommen lassen. Patrick Emmanuel, der Gründer von horeb.world, setzt in einem Video die Kontroversen innerhalb der Christenheit in den richtigen Zusammenhang:

Beweislast

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Vor Gericht und auf hoher See, so sagt der Volksmund, ist man in Gottes Hand. Im ersten Fall gilt das besonders, wenn Aussage gegen Aussage steht. Da kann es für das Urteil entscheidend sein, welche der beiden Parteien die Beweislast trägt, d. h. welche Seite ihre Version beweisen muss, um zu einem günstigen Urteil zu kommen.

In den letzten drei Einträgen habe ich mich mit dem biblischen Ehebild beschäftigt. Um meine Ergebnisse kurz zusammenzufassen: Ja, es gibt in der Bibel ein unterschiedliches Rollenverständnis von Mann und Frau, und nein, dieses Rollenverständnis wird nicht als essenzieller Bestandteil der Ehe gelehrt, sondern ist vielmehr Spiegel der damaligen, gesellschaftlichen Verhältnisse. Ist das nun gut oder schlecht für die biblische Sicht gleichgeschlechtlicher Ehen? Das hängt nicht zuletzt von der Beweislast ab.

Die Gegner der gleichgeschlechtlichen Ehe stellen ihre Position ja häufig als eine biblische Selbstverständlichkeit dar und tun so, als ob es Unmengen von Bibelstellen gäbe, die ihre Position stützen. Es ist ja nicht das erste Mal, dass ich mich in diesem Blog mit angeblich heteronormativen Bibelstellen auseinandergesetzt habe. Bisher ist noch jede dieser angeblich so offensichtlichen Bibelauslegungen bei genauerem Hinsehen in sich zusammengebrochen, hat sich als exegetische Luftblase herausgestellt. Auf fehlerhaft ausgelegten Bibelstellen lässt sich niemals eine theologische Aussage gründen, und seien es auch noch so viele.

Trotzdem verfehlt die Anzahl nicht ihre Wirkung: Aus dutzenden halb verstandenen Bibelstellen erhebt sich die gefühlte theologische Wahrheit in all ihrem Glanz und ihrer Blendwirkung. Man kann, ja man muss nun gegen jede einzelne dieser Fehlauslegungen vorgehen, muss der oberflächlichen Auslegung exegetische Gründlichkeit entgegenhalten, muss Argumentationsfehler aufdecken und Voreingenommenheit entlarven. Ich möchte das in diesem Blog auch weiterhin tun. Trotzdem bleibt es eine Sisyphusarbeit.

Gegen eine gefühlte Wahrheit kommt man nicht mit Einzelargumenten an, denn selbst wenn man jedes einzelne Argument widerlegt, bleibt beim Gegner das Gefühl zurück, dass es da ja noch sooo viele andere Bibelstellen gibt. Wenn das Gefühl durch jahrzehntelanges Training fest verankert ist, haben Fakten wenig Chancen. Und zu guter Letzt kommen dann noch die drei wichtigsten christlichen Argumente: Das war schon immer so. Das war noch nie so. Da könnte ja jeder kommen. Meist noch gepaart mit der unter vielen Christen üblichen Zeitgeist-Phobie, dass alles Neue grundsätzlich schlecht und gefährlich ist.

Wieso eigentlich? Es gibt doch jede Menge Beispiele, wie Prinzipien, die in der Bibel ganz selbstverständlich sind, durch neue Erkenntnisse und Ideen als überholt gelten und durch etwas viel besseres ersetzt wurden. Aussatz beispielsweise bedeutete zu biblischen Zeiten eine massive Ausgrenzung aus der Gesellschaft, Heilung war die absolute Ausnahme. Heute können wir zwischen ansteckenden und nicht ansteckenden Krankheiten unterscheiden. Und selbst bei den ansteckenden Krankheiten wie Lepra gibt es Verfahren zum sicheren Umgang mit den Kranken und vielfach auch Heilungsmöglichkeiten. Wir verletzen das in der Bibel gelehrte Prinzip der Ausgrenzung Aussätziger und sehen das als Fortschritt.

Ein anderes Beispiel: Die biblische Antwort auf Überschuldung war die Schuldsklaverei. Im Alten Testament gibt es Vorschriften, die dieses Übel in ihren Auswirkungen mildern sollen, trotzdem wird das Prinzip der Schuldsklaverei auch in der Bibel gelehrt, mal ganz abgesehen davon, dass das im Alten Testament vorgeschriebene Erlassjahr wahrscheinlich nie wirklich umgesetzt wurde. Heute tatsächlich umgesetzte und gelebte Rechtspraxis ist die Privatinsolvenz, die nach Einhaltung der entsprechenden Auflagen eine Befreiung von der Restschuld und einen wirklichen Neuanfang ermöglicht. Hier wurde der biblische Grundgedanke vollständig von den damaligen Randbedingungen und Ausführungsbestimmungen gelöst und zu einer viel besseren, christlicheren Lösung weiterentwickelt.

Die Situation sexueller Minderheiten im christlich geprägten Teil der Welt erfährt offensichtlich eine ähnliche Entwicklung. Eine Jahrtausende alte Tradition der Ablehnung und Ausgrenzung wird durch neue Ideen und Erkenntnisse überflüssig. Schwule und Lesben lernen, ihre Beziehungen nach den gesellschaftlichen, teilweise auch nach den biblischen Maßstäben der Ehe zu führen, und die Gesellschaft lernt, diese Beziehungen auch tatsächlich als Ehen anzuerkennen, zu schützen und zu fördern. Neue medizinische Möglichkeiten helfen transgeschlechtlichen Menschen, sich in ihrer Haut wohl zu fühlen, wohingegen Intersexuelle nicht mehr medizinisch oder rechtlich auf ein Geschlecht festgelegt werden, lange bevor sich geschlechtsspezifische Persönlichkeitseigenschaften zeigen könnten.

Es ist schwer zu begreifen, wieso ein Christ sich über diese wunderbare Entwicklung nicht von Herzen freuen sollte. Unzählige Menschen erzählen davon, wie sie durch Annahme ihrer sexuellen Identität freier und glücklicher geworden sind. Die Christen unter ihnen fügen hinzu, wie sich ihre Beziehung zu Gott vertieft hat. Der Segen dieser gesellschaftlichen Entwicklung ist unübersehbar. Derweil erweisen sich die christlichen Heilsversprechen mehr und mehr als Täuschung und Lüge. Robert L. Spitzers viel fehlzitierte Studie von 2001 hat nie eine Veränderbarkeit der sexuellen Orientierung in nennenswertem Umfang belegt und wurde längst vom Autor wegen methodischer Mängel zurückgezogen. Und Exodus International, die weltgrößte Organisation der Ex-Gay-Bewegung hat sich schon 2013 aufgelöst – wegen erwiesener Erfolglosigkeit und Schädlichkeit der propagierten Therapieansätze.

Es ist höchste Zeit für eine Umkehrung der Beweislast: Die Gegner der gleichgeschlechtlichen Ehe müssen klar und überzeugend biblisch belegen, warum sie an einer Position festhalten, die viele betroffene Menschen erwiesenermaßen unglücklich und einsam werden lässt, nicht selten in seelische und körperliche Erkrankungen und gelegentlich sogar in den Selbstmord treibt. Die Faktenlage ist eindeutig. Eine theologische Position, die Menschen mit Gott und mit sich selbst versöhnt, die es diesen Menschen ermöglicht, in der Verantwortung vor Gott und im Dienst für ihn ein erfülltes Leben zu führen, braucht keine ausführliche biblische Begründung. Sie trägt ihre Begründung in sich selbst, in ihren Werken, in ihrer Wirkung. Wer theologische Positionen vertritt, die Menschen sehenden Auges in Unglück und Einsamkeit stürzen, dem darf, dem muss auch eine biblische Begründung auf höchstem fachlichen und exegetisch-handwerklichen Niveau für seine Thesen abgefordert werden. Nicht die Trauung gleichgeschlechtlicher Paare muss biblisch begründet werden, sondern ihre Ablehnung.